Vor einigen Jahren stand diese inzwischen größte Anstalt des Hamburger Vollzugs ganz erheblich im Fokus der Medien.

Der Hintergrund hierfür waren der stark angestiegene Krankenstand und ein Brandbrief des Gehobenen Dienstes, in dem die Personalführung und die fehlende Personalfürsorge kritisiert wurden. Vorangegangen waren Versuche, mit dem Anstaltsleiter ins Gespräch zu gelangen, um Missstände zu thematisieren und nach Lösungen zu suchen. Leider erfolglos.

Ergebnis der daraus resultierenden Offensive war eine kostspielige wissenschaftliche Untersuchung, die von Seiten der Behörde in Auftrag gegeben wurde.

Interviews einzelner Mitarbeiter /innen folgten, die sehr offen versuchten, ihren Beitrag zu leisten, indem sie Fakten benannten ohne pathetisch zu werden. Arbeitsgruppen beschäftigten sich über einen langen Zeitraum mit der Thematik und im Ergebnis? Ja, was ist das Ergebnis…?

Kurzfristig schien sich das Verhalten des Anstaltsleiters gegenüber dem Personal verändert zu haben, fraglich ist nur, aus welcher Motivation heraus. Es wurden „Umgangsanleitungen“ ausgegeben, die in möglichst allen Arbeitsbereichen aufzuhängen waren. Da kann etwas über Motivation, Transparenz und weitere Begrifflichkeiten nachgelesen werden. Eigentlich alles Dinge, die selbstverständlich sein sollten für die Menschen, denen durch ihre Position Personalführung obliegt.

Schaue ich heute auf die aktuelle Situation, erkenne ich leider keine wirkliche Veränderung.

Ganz im Gegenteil, es gibt mehrfach negative Beispiele, wie mit dort tätigen Bediensteten umgegangen wird, die bei den doch so propagierten Begriffen wie z.B. Motivation und Transparenz nur noch den Umkehrschluss zulassen.

Es finden weiterhin Gespräche statt, die im Vorwege nicht eindeutig als Personalgespräche deklariert werden, es wird unterschwellig mit Ausschluss aus dem Arbeitsbereich gedroht, wenn sich mit fundierten Argumenten zur Wehr gesetzt wird, es wird ein Kollege im akuten Krankenstand aufgefordert, zu einem Gespräch zu erscheinen - und wehe wenn nicht! Maßnahmen, wie sie in der Form gar nicht zulässig sind.

Stellen im Abteilungsleiterbereich sind über viele Monate, in einem Fall mehr als einem Jahr, vakant. Ausschreibungen werden selbst planbar nicht forciert und die Kollegen und Kollegen bewältigen Zuständigkeiten, die teilweise gar nicht mehr ausreichend überschaubar scheinen. Hohe Belastungen führen im Umkehrschluss wieder zu einem erhöhten Krankenstand.

In einem persönlichen Erlebnis durfte ich wieder einmal erfahren, dass Worte hier oftmals keine Bedeutung haben. Wird dir etwas suggeriert, wie zum Beispiel: Bewerbe dich auf einen Arbeitsbereich, kommt es doch eher am Ende der Lockung ins Knusperhaus gleich.

Von Transparenz dabei keine Spur, nicht einmal ein einziges Gespräch über Monate, lediglich die Aufforderung: Pack deine Sachen und das möglichst gestern und begebe dich auf den neuen Posten, auch wenn es nicht der ist, für den du dich beworben hast.

Als ich mich an meinen Anstaltsleiter wandte, war seine Antwort eine leere Mail. Immerhin. Nur mit der Signatur: Mit freundlichen Grüßen…

Eine Antwort ohne Text und doch so voller Aussage! So sieht leider weiterhin die Motivation in dieser JVA aus.

Silke Westerhoff
Vollzugsabteilungsleiterin

 

Der Kommentar …

Der Beitrag der Kollegin Silke Westerhoff macht betroffen. Haben damals alle Aktivitäten des Landesverbandes, des Personalrats, des damaligen Amtsleiters Johannes Düwel die Lage in Billwerder zu verbessern, letztendlich nichts gebracht? Es wäre fatal. Scheitert alles an dem Verhalten eines Einzelnen? Man mag es sich nicht vorstellen.

Neben den übergeordneten Punkten wird ein Verhalten des Anstaltsleiters beschrieben, dass diametral entgegengesetzt zu dem steht, was mit Recht auf die Fahne geschrieben wurde: vernünftiger und respektvoller Umgang miteinander, ein Maß an Wertschätzung, an Kollegialität und Höflichkeit. Eine leere Mail “mit freundlichen Grüßen” ist schon starker Tobak und eines Anstaltsleiters nicht würdig. Ein Anstaltsleiter, der seine Position mehr als Privileg denn als Verpflichtung versteht?

Wie wird die Behördenleitung reagieren?

Klaus Neuenhüsges
Ehrenvorsitzender


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