Presseerklärung
Justizvollzug HH
Nachwuchssorgen im Hamburger Justizvollzug, Gewerkschaft fordert Justizvollzugsdienst attraktiver zu gestalten
Bis zum Jahr 2020 werden 224 Bedienstete den Justizvollzugsdienst in den Ruhestand verlassen. Schon jetzt fehlen 100 Justizvollzugsbeamte in den Vollzugsanstalten bei gleichzeitig steigenden Gefangenenzahlen.
Selbst die Bezahlung von Überstunden bleibt momentan aus. Eine Ausbildungsoffensive mit bis zu 5 Lehrgängen pro Jahr ist dringend notwendig um die vakanten Stellen zu besetzen und zukünftige Lücken zu schließen. Schlecht bezahlte Sonn,-Feiertags-und Schichtarbeit, eine mangelnde Aufstiegsperspektive und das Eingangsamt A7 machen den allgemeinen Vollzugsdienst (AVD) für potentielle Bewerber unattraktiv.
Die Gefangenenklientel wird zunehmend gewaltbereiter und herausfordernder. Die psychische und körperliche Belastung nimmt durch die Aufgabenverdichtung und die wachsenden Herausforderungen im Behandlungsvollzug stetig zu. Diesen Herausforderungen im Justizvollzug stellen sich immer weniger geeignete Bewerber/innen.
Neben einer guten Allgemeinbildung müssen die Bewerber/innen physisch und psychisch ähnlich anspruchsvolle Voraussetzungen wie für den Polizei –und Feuerwehrvollzugsdienst erfüllen, erhalten jedoch nach Absolvierung der zweijährigen Ausbildung und erfolgreicher Abschlussprüfung kaum die gleiche Anerkennung.
Seit langen fordert die Gewerkschaft(LVHS) die Schaffung einer einheitlichen Laufbahn im AVD mit einem Eingangsamt A8 und damit einer Öffnung in höhere Laufbahnen und eine dringend notwendige, deutliche Erhöhung der Vergütung für den Dienst zu ungünstigen Zeiten(Sonn,-Feiertags-und Nachtdienst) um den Schicht-und Stationsdienst attraktiver zu machen. Familienunfreundliche und belastende Arbeitszeiten sollen sich mindestens monetär wiederspiegeln.
Geeignete Bewerberinnen und Bewerber begeistern wir nicht mit schönen Worten.
Wir sehen Bemühungen der Justizbehörde, aber keine Resultate, so die Landesleitung des LVHS.
Müller/Wittenburg