dbb-Spitze neu gewählt
Volker Geyer ist neuer Bundesvorsitzender - Ulrich Silberbach verabschiedet
Der dbb Bundeshauptvorstand hat Volker Geyer am 23. Juni 2025 in Berlin zum neuen Bundesvorsitzenden des gewerkschaftlichen Dachverbands gewählt.
138 der 139 der wahlberechtigten Delegierten (eine Enthaltung) stimmten für den bisherigen stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Fachvorstand Tarifpolitik. Zu Geyers Nachfolger in dieser Position wählte der dbb Bundeshauptvorstand, Andreas Hemsing, bisher ebenfalls stellvertretender dbb-Chef und Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft. Auf den dadurch frei werdenden Stellvertreter-Posten in der dbb Bundesleitung wählte das Gremium Florian Köbler, Bundesvorsitzender der Deutschen Steuergewerkschaft. Die nächsten ordentlichen Wahlen finden auf dem dbb Gewerkschaftstag im November 2027 statt.
Die Nachwahlen waren notwendig geworden, nachdem der bisherige dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach aus gesundheitlichen Gründen zum 23. Juni seinen Rücktritt von der dbb-Spitze erklärt hatte. Der Bundeshauptvorstand ist das höchste Entscheidungsgremium des dbb beamtenbund und tarifunion zwischen den Gewerkschaftstagen.
Vor dem Bundeshauptvorstand würdigte der neue dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer zunächst die hervorragenden Verdienste und die beeindruckende Persönlichkeit seines Vorgängers: „Ulrich Silberbach war in den letzten sieben Jahren nicht nur unser Chef und Leitwolf. Er ist unser Freund und Rückhalt in der gewerkschaftlichen Arbeit und weit darüber hinaus. Wer die Gelegenheit hat mit Uli Silberbach zusammenzuarbeiten, kann sich nicht nur auf seine Fachkompetenz und politisches Fingerspitzengefühl verlassen, sondern auch auf seine menschliche Zugewandtheit und Loyalität. Ulrich Silberbach hat den dbb - diese große und bunte Organisation – in schwierigen Zeiten zusammengehalten und sich enorme Verdienste erworben, in der Beamten- und Tarifpolitik, in der Diskussion um eine Modernisierung und Digitalisierung des öffentlichen Dienstes und in der Stärkung der Personal- und Betriebsratsarbeit. Es ging Uli immer um die Kolleginnen und Kollegen, um ihre Interessen, den Respekt vor ihrer täglichen Leistung und den fairen Umgang der öffentlichen Arbeitgeber mit ihren Beschäftigten.“
An die Bundesregierung richtete der neue dbb-Chef die Forderung, umgehend in die Sacharbeit einzusteigen. Geyer: „Wir haben einiges zu tun: Der Bund schuldet seinen Beamtinnen und Beamten weiter die zeitnahe und systemgerechte Übernahme des Tarifergebnisses vom Frühjahr, die lange überfällige Rücknahme der Arbeitszeitverlängerung bei den Bundesbeamten auf 41 Stunden und die Umsetzung des Verfassungsgerichtsurteils zur amtsangemessenen Alimentation, um nur drei zentrale Themen zu nennen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und wir werden nicht lockerlassen, bis wir da zufriedenstellende Lösungen erreichen.“
Der Bundesvorsitzende des BSBD sowie der Landesvorsitzende des LVHS René Müller gratulierT dem neuen dbb-Bundesvorsitzenden *Volker Geyer* sowie dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Tarif *Andreas Hemsing* herzlich zur Wahl und wünschen viel Erfolg für die kommenden Aufgaben.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
tief traurig und bestürzt muss ich Ihnen leider mitteilen, dass unser ehemaliger Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach nach geduldig ertragener schwerer Erkrankung am 25. Juni 2025 im Alter von 63 Jahren verstorben ist. Uli hat bis zum Schluss mit aller Kraft gekämpft. Nun hat er den Kampf gegen seine Krebserkrankung verloren.
Unser ganzes Mitgefühl gilt in diesen Stunden und Tagen seiner Familie, der seine Liebe und Zuwendung galt, und seinen Freunden und Weggefährten, die Uli begleitet haben.
Als dbb beamtenbund und tarifunion verlieren wir mit Uli Silberbach einen Bundesvorsitzenden, der sich mit Leib und Seele für den dbb und vor allem für die Kolleginnen und Kollegen eingesetzt hatte. Er konnte auf die Menschen zugehen, ihnen zuhören und Sorgen und Wünsche aufnehmen. Seine freundliche rheinische Art hat ihm dabei viele Türen geöffnet. Uli Silberbach war ein aufrechter streitbarer Gewerkschafter, der keinen Konflikt scheute und für die gewerkschaftspolitischen Themen des dbb brannte: sei es in Tarifverhandlungen oder in Gesprächen mit der Politik - das Eintreten für einen starken und gut aufgestellten öffentlichen Dienst sowie für unseren freiheitlichen Rechtsstaat war ihm stets ein Herzensanliegen, dem er mit Nachdruck nachgegangen ist. Das Streben nach gesellschaftlichem Miteinander und einem fairen Ausgleich der Interessen waren für Uli Silberbach nicht nur Floskeln in Sonntagsreden - dafür hat er sich leidenschaftlich eingesetzt.
Ulrich Silberbach wurde am 27. August 1961 in Köln geboren und hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.
Nach einer Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Köln war er dort im Ordnungswesen tätig, bevor er sich seiner umfänglichen gewerkschaftlichen Laufbahn zunächst in der komba nrw und dann als deren Landesvorsitzender und von 2011 bis 2017 als Bundesvorsitzender der komba gewidmet hat. Von 2001 bis 2014 war er darüber hinaus Vorstandsmitglied im DBB NRW.
Seit 2003 war Ulrich Silberbach in verschiedenen dbb Gremien vertreten: seit 2003 im dbb Bundeshauptvorstand und seit 2006 im dbb Bundesvorstand. 2011 wurde er stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb. 2017 wurde er erstmalig zum dbb Bundesvorsitzenden und 2022 für eine weitere Amtszeit gewählt. Solange es seine Kräfte zuließ, hat er das Amt ausgeübt - kompetent, entschlossen und zugewandt.
Ulrich Silberbach hinterlässt eine große Lücke: als streitbarer Gewerkschafter, überzeugter Demokrat und freundlich verbindender Mensch.
Wir werden ihn sehr vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Mit einem stillen Gruß
Volker Geyer
Bundesvorsitzender